Sonett-Forum

Normale Version: Sonnets 035
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William Shakespeare
1564 – 1616 England



XXXV.

No more be grieved at that which thou hast done:
Roses have thorns, and silver fountains mud;
Clouds and eclipses stain both moon and sun,
And loathsome canker lives in sweetest bud.
All men make faults, and even I in this,
Authorizing thy trespass with compare,
Myself corrupting, salving thy amiss,
Excusing thy sins more than thy sins are;
For to thy sensual fault I bring in sense--
Thy adverse party is thy advocate--
And 'gainst myself a lawful plea commence:
Such civil war is in my love and hate
That I an accessary needs must be
To that sweet thief which sourly robs from me.



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Übersetzung von
Terese Robinson



XXXV.

Gräm’ dich nicht mehr um das, was du begangen,
Rose hat Dornen, Schlamm die Silberflut,
Von Wolken sind oft Sonn’ und Mond verhangen,
Und ekler Wurm in süßen Knospen ruht.

Ein jeder fehlt, und dieser Fehl ist mein,
Daß ich vergleichend deinen Fehl geduldet,
Mich selbst bestach, dir alles zu verzeih’n,
Mehr zu entschuldigen, als du verschuldet.

Denn Sinn bracht’ ich in deiner Sinne Fehler,
Zugleich Verteidiger und Kläger dir,
Vor dem Gericht des eignen Diebes Hehler;
So führen Lieb und Haß den Kampf in mir,

Daß ich zum Helfershelfer mich befahl
Des süßen Diebs, der bitter mich bestahl.



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