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Es lieh zu aller Zeit der große Haufe
Sein Ohr nur jenen, die die Gabe hatten,
Die Wahrheit unter Worten zu bestatten.
Er rupft noch heute aus derselben Raufe
Und trinkt den Tau noch immer aus der Traufe.
Denn große Worte werfen lange Schatten,
Und jedem Schläfer kommen sie zustatten,
Daß von des Denkens Not er sich verschnaufe.

Die Wahrheit aber ist, wie sie bereitet
Von Anfang war, die ew’ge und die eine,
Und was sie mächtig von der Lüge scheidet
Und allem Weisheitstrug und allem Scheine,
Das ist, daß sie im eignen Lichte schreitet
Und nichts bedarf als Raum im Wort alleine.



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