Sonett-Forum

Normale Version: Es ist alles eitel
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Es ist alles eitel


Was, sprichst du, ist es wohl, darauf du dich bemühst?
Kunst? Ehre? Reichthum? Lust? – die Lüften gleich und Güssen
Mit uns selbst schießen hin. Ich auch, Freund, bin geflissen
Auf eben diesen Sinn, auf den du weislich siehst.

Ich weiß es mehr als wohl, daß Alles eitel ist.
Wie aber kömmt es doch, daß wider unser Wissen
Wir etwas, das nicht ist, doch schöne heißen müssen,
Daß der ein Andres thut, ein Andres sich erkies’t?

In Unvollkommenheit vollkommen werden wollen,
Das machet unsern Sinn auf Neues so geschwollen,
Erfüllet auf den Schein, an leichtem Winde schwer,

An vollem Mangel reich, Wer kann von Herzen sagen:
Ich bin vergnügt in mir, weiß weder Lust noch Klagen?
Wie alles eitel ist, der Mensch ist eitel mehr.





.