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Normale Version: Casper David Friedrich: Wanderer über dem Nebelmeer
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Caspar David Friedrich
1774 - 1840


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Wanderer über dem Nebelmeer

Es ragt steil aus dem Dunst das Felsgeklüfte,
wie Inseln aus der See. Auf einer vorn
steht jemand einsam auf dem Felsensporn,
das Haar zerzaust von wechselhaften Lüften.

Auf kargen Gipfeln stehn vereinzelt Föhren.
Sie scheinen, wie sie aus dem Nebel ragen,
von diesen leichten Schleiern selbst getragen
und mehr dem Himmelreich anzugehören.

Die Hügelketten wogen wie das Meer.
Es gibt kein Ziel. Hier endet jeder Weg
und das Gemüt entfaltet sein Verstehen:

Dies Reich: so groß, so weit, so menschenleer...
Hier anzukommen ist ein Privileg!
ist Andacht, - letztlich ist es reines Sehen.



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