Sonett-Forum

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Ernst Freiherr von Feuchtersleben
1806 - 1849



Schön sind und bunt ergötzlich die Sonette,
In denen sich Gefühle und Gedanken
Viermal, in rhythmisch anmuthvollen Schranken
Genau abschließen wie das Feld im Brette.

Doch dieser abgezirkelteren Glätte
Zieh’ ich es vor, wenn ohne Zwang und Schranken
Sich Blüth’ und Blüthe an einander ranken
Zur lieblichsten, ununterbroch’nen Kette.

Mir scheint dies freundliche Geschenk der Musen
Dazu bescheert, um, während wir genießen,
Ein rein Gefühl, ein plötzlich angefachtes,

Ein zartes Lebensbild, ein wohldurchdachtes,
In dies geründete Gefäß zu schließen:
Vielleicht nimmt es ein Freund an seinen Busen.





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