Sonett-Forum

Normale Version: Für Wien
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Für Wien


So wie der Muselmann den Blick gen Osten
Am Morgen, Mittag und am Abend wendet,
Wenn er sein Herz hin zum Propheten sendet
Und still dann weitersteht an seinem Posten,

So schau auch ich im Kampf, der mich umzittert
Nach Osten oft in dankbaren Gedanken
An unsers Volkes letzte starke Schranken.
Denk ich an Wien, macht mich kein Haß verbittert.

Hier fand ich meiner Kunst den ersten Schutz
Und fühlte meine Hand wie oft gedrückt.
Der erste Beifall klang, der uns beglückt,
Uns Mut und Freude gibt dem Hohn zum Trutz.

So bittend, daß sie fernerhin mich duldet,
Bleib ich auf ewig dieser Stadt verschuldet.



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