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Normale Version: Enk von der Burg, Michael Leopold: Verkanntes Glück
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Michael Leopold                 
Enk von der Burg
1785 - 1843




Verkanntes Glück

Einst wollte mich, verklärt im reinsten Licht,
Mit weichen Armen sanft das Glück umfangen;
Der Freude Glut umspielte seine Wangen,
Wie Morgenröte durch die Dämmrung bricht.
 
Wie fest die Rebe um den Baum sich flicht,
So wollt es treu und innig an mir hangen:
Doch mich erfüllt’ ein törichtes Verlangen
Und meines Lebens Engel kannt’ ich nicht.
 
O neige, Göttin, dich noch einmal nieder,
mit mildem Trost den Lechzenden zu laben,
Und gönne ihm die schönste deiner Gaben:
 
Versöhnet lieb ich dann das Leben wieder,
Und trage still erfreut den Trost zu Grabe,
Daß ich auch einst das Glück gekostet habe.





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