15.10.2021, 16:53
Bernhard Endrulat
1824 – 1886
Lebensmahnung
Was du im innersten Gemüth empfunden
Als wahr und schön, o streb’ ihm freudig nach,
Verfolgt die Welt dich auch mit Hohn und Schmach
Und träufelt Gift in deines Herzens Wunden!
Du trägst in dir, was einzig ließ gesunden,
Wenn Alles rings in wildem Fieber sprach,
Und Rosen, wie kein Finger je sie brach,
Blüh’n in der Einsamkeit geweih’ten Stunden.
Von Beifall nicht verwirrt und nicht vom Hasse,
Laß der Gefühle holdes Gleichmaß schweben,
Dann wallst du sicher auf dem schmalsten Passe.
O schön ist’s, einig mit sich selbst zu leben,
Und aus der wahnumflorten, blöden Masse
Bewußt und frei ein heit’res Haupt erheben!
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1824 – 1886
Lebensmahnung
Was du im innersten Gemüth empfunden
Als wahr und schön, o streb’ ihm freudig nach,
Verfolgt die Welt dich auch mit Hohn und Schmach
Und träufelt Gift in deines Herzens Wunden!
Du trägst in dir, was einzig ließ gesunden,
Wenn Alles rings in wildem Fieber sprach,
Und Rosen, wie kein Finger je sie brach,
Blüh’n in der Einsamkeit geweih’ten Stunden.
Von Beifall nicht verwirrt und nicht vom Hasse,
Laß der Gefühle holdes Gleichmaß schweben,
Dann wallst du sicher auf dem schmalsten Passe.
O schön ist’s, einig mit sich selbst zu leben,
Und aus der wahnumflorten, blöden Masse
Bewußt und frei ein heit’res Haupt erheben!
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