09.10.2021, 10:29
Bernhard Endrulat
1824 – 1886
Wahrer Beruf
Mit meinem Herzblut möcht’ ich Klagen schreiben,
Seh’ ich dein liebes Leben ängstlich schwanken
In dieses Alltagsringes harten Schranken,
Die deiner Seele weichen Schmelz zerreiben.
Nicht mir, nicht dir darfst du stillselig bleiben,
Mußt fort und fort an hast’gen Sorgen kranken,
Daß in der Brust die schönen Gottgedanken
Verschüchtern vor dem weltlich-tauten Treiben.
O, könntest du der Blumen Leben leben,
Die für ihr Dasein reich genug bezahlen,
Wenn sie voll stillen Dufts sich aufwärts heben!
Wie würde Huld und Frieden von dir strahlen,
Und süße Liebe lächelnd dich umschweben
Gleich Rosenduft im Lenz auf schönen Thalen!
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1824 – 1886
Wahrer Beruf
Mit meinem Herzblut möcht’ ich Klagen schreiben,
Seh’ ich dein liebes Leben ängstlich schwanken
In dieses Alltagsringes harten Schranken,
Die deiner Seele weichen Schmelz zerreiben.
Nicht mir, nicht dir darfst du stillselig bleiben,
Mußt fort und fort an hast’gen Sorgen kranken,
Daß in der Brust die schönen Gottgedanken
Verschüchtern vor dem weltlich-tauten Treiben.
O, könntest du der Blumen Leben leben,
Die für ihr Dasein reich genug bezahlen,
Wenn sie voll stillen Dufts sich aufwärts heben!
Wie würde Huld und Frieden von dir strahlen,
Und süße Liebe lächelnd dich umschweben
Gleich Rosenduft im Lenz auf schönen Thalen!
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