16.09.2021, 11:08
Joseph Eichendorff
1788 – 1857
In Buddes Stammbuch
Es ist ein innig Ringen, Blühn und Sprossen,
Und träumend Rauschen tief in allen Zweigen,
Vor großer Wonne wieder selig’ Schweigen,
Und klarer Liebesglanz drum ausgegossen.
Zwei Kindlein ruhn im Glanze, eng umschlossen,
Und goldne Vöglein in den grünen Zweigen,
Und Engel singend auf und nieder steigen –
So ist des Lenzes innerst Herz erschlossen.
Wer wollt nicht schlummern in der Blume mitten inne? –
Ein Kuß weckt dich von unsichtbarem Munde,
Da ist zu duft’gem Land die Blum zerronnen.
Und Lieder rufen aus dem blühnden Grunde,
Hat Fabel drum ihr magisch Netz gesponnen –
Das ist das alte ew’ge Reich der Minne.
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1788 – 1857
In Buddes Stammbuch
Es ist ein innig Ringen, Blühn und Sprossen,
Und träumend Rauschen tief in allen Zweigen,
Vor großer Wonne wieder selig’ Schweigen,
Und klarer Liebesglanz drum ausgegossen.
Zwei Kindlein ruhn im Glanze, eng umschlossen,
Und goldne Vöglein in den grünen Zweigen,
Und Engel singend auf und nieder steigen –
So ist des Lenzes innerst Herz erschlossen.
Wer wollt nicht schlummern in der Blume mitten inne? –
Ein Kuß weckt dich von unsichtbarem Munde,
Da ist zu duft’gem Land die Blum zerronnen.
Und Lieder rufen aus dem blühnden Grunde,
Hat Fabel drum ihr magisch Netz gesponnen –
Das ist das alte ew’ge Reich der Minne.
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