14.09.2021, 17:07
Joseph Eichendorff
1788 – 1857
Es wächst und strömt in ewigen Gedichten
Jauchzend im Innersten das freie Leben;
Des Tempels strahlnde Säulen klingend beben,
Unübersehbar will sich’s himmlisch lichten.
Den heil’gen Kampf sie irdisch möchten schlichten,
Er spühlt sonst mit sich fort ihr schwankes Leben;
Die Arme wollen sie nicht gläubig heben,
Zur Nacht kein Herz, nicht Lieb sich aufzurichten.
Es bäumt das Roß in zorn’gem Mut sich raffend,
Durch eure Netze funkeln Schwert und Lanze,
Bricht Liebesblick aus tiefer, ew’ger Bläue.
Und wie ihr stehet, euch verwundernd, gaffend,
Glüht ferne Helm und Speer im Morgenglanze,
Und über die Berge sprenget froh der Freie.
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1788 – 1857
Es wächst und strömt in ewigen Gedichten
Jauchzend im Innersten das freie Leben;
Des Tempels strahlnde Säulen klingend beben,
Unübersehbar will sich’s himmlisch lichten.
Den heil’gen Kampf sie irdisch möchten schlichten,
Er spühlt sonst mit sich fort ihr schwankes Leben;
Die Arme wollen sie nicht gläubig heben,
Zur Nacht kein Herz, nicht Lieb sich aufzurichten.
Es bäumt das Roß in zorn’gem Mut sich raffend,
Durch eure Netze funkeln Schwert und Lanze,
Bricht Liebesblick aus tiefer, ew’ger Bläue.
Und wie ihr stehet, euch verwundernd, gaffend,
Glüht ferne Helm und Speer im Morgenglanze,
Und über die Berge sprenget froh der Freie.
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