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Normale Version: Vincent van Gogh: Der Schnitter
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Vincent van Gogh

Ich sah in diesem Schnitter eine vage Figur, wie ein Teufel, der in der Gluthitze kämpft, um mit seiner Arbeit zu Ende zu kommen. Ich sehe darin das Bild des Todes, die Menschheit ist das Korn, das gemäht wird. Aber in diesem Tode liegt nichts Trauriges; es geschieht am hellen Tag mit einer Sonne, die alles mit Licht und überreichem Gold überstrahlt.
Vincent van Gogh



[Bild: 314.jpg]

Der Schnitter

So wie erst kurz vorm Niedergang der Tage
die Sonne lax den Himmel übergießt
mit ihrem Gold, so unbedingt zerfließt
der Weizen Halm für Halm zum Lichtmeer, vage
die Linie wo sich die Ähren brechen.
Mit Gleichmut sinken Reih um Reihe hin;
Es liegt fast etwas Tröstliches darin,
kommt man so auf des Schnitters Werk zu sprechen,
auf seine schwere aber frohe Mahd,
die ganz Bewegung ist, und Kraft, und Tat, -
Ein goldnes Handwerk, das im Überschwang
entgegen nimmt das volle Korn der Welt.
.....Solange Frucht noch neue Saat enthält,
.....folgt Blütezeit und Reife Erntedank.
Hallo Zaunkönig,

der Schnitter ist hervorragend, mein lieber Schwan. Zwei Winzigkeiten:

lax ist kein schönes Wort und Z 10 Ganz klein schreiben bitte.

Ansonsten sowohl in Bezug auf das Bild als auch auf den Schnitter einfach klasse.

Gruß

Sneaky
Danke Sneaky,

Mit dem Schnitter bin ich auch sehr zufrieden. Das "Ganz" ist leicht korrigiert.
Es bringt doch etwas, wenn man ein Statement des Küstlers als Metatext dabei hat. Auf den Schnitter als Tod wäre ich so nicht selber gekommen.


LG ZaunköniG