Sonett-Forum

Normale Version: Rühr-mich-nicht an
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(Das Große Springkraut)
Bot. Impatiens noli-tangere

O nein, es ist ein großes Missverständnis!
O ja, es ist erfreut, rührst du es an!
Es reifte spät die menschliche Erkenntnis:
Es brennt drauf, dass es endlich springen kann.

August zählt mählich seine letzten Tage,
die Samenkapsel hält dem Druck kaum stand,
ein Touch als Ammendienst in dieser Lage
befreit, ersehnt, sie aus dem Wehenband.

Die Saat schießt wie ein Blitz aus ihrer Zelle
- das ist’s, was den Berührer baß erschreckt -
bis an die ihr bestimmte freie Stelle,
wo Mutter Erde sie zur Ruhe deckt.

Impatiens, hier bedeutet’s ungeduldig:
Dem Rührer ist es schließlich dankesschuldig
Hallo Francesco,

Hier schlägst du ja mal einen anderen Ton an,
nicht einer märchenhaften Sprache verpflichtet wie in Jelängerjelieber oder Männertreu, sondern mehr an den botanischen Fakten orientiert.
Die erste Strophe klingt mir ein wenig zu belehrend, aber Grundgedanke überzeugt und ist in den folgenden Strophen auch gut umgesetzt.

LG ZaunköniG
Hallo ZaunköniG,

vielen Dank für deinen Kommentar.

Was die erste Strophe betrifft, so hast du wohl recht. Natürlich lag mir nichts in der Welt ferner als belehren zu wollen. Schuld an diesem Eindruck ist vor allem die dritte Verszeile, die so die ganze Strophe in Misskredit bringt. Ich werde versuchen, sie umzuarbeiten.

LG Francesco