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Normale Version: John Donne: La Corona 3
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John Donne
1572 - 1631

La Corona

Annunciation


Salvation to all that will is nigh,
That All, which always is All everywhere,
Which cannot sin, and yet all sins must bear,
Which cannot die, yet cannot choose but die,

Loe, faithful Virgin, yields himself to lie
In prison, in thy womb; and though he there
Can take no sin, nor thou give, yet he'will wear
Taken from thence, flesh, which death's force may try.

Ere by the spheres time was created, thou
Wast in his mind, who is thy Son, and Brother,
Whom thou conceiv'st, conceiv'd; yea thou art now

Thy maker's maker, and thy Father's mother,
Thou hast light in dark; and shutst in little room,
Immensity cloistered in thy dear womb.




Maria Verkündigung
Ü: ZaunköniG

Sag die, die suchen ihrer Fesseln los.
Sieh, der, der allzeit ist und überall,
Der, der nie sündigt, sühnt den Sündenfall
und der nie stirbt empfängt den Todesstoß.

Sieh, treue Jungfrau, du empfängst das All
und wohlbehütet liegt's in deinem Schoß,
denkt sündfrei sich und alle Welt um bloß
ins Fleisch zu gehn – und bringt den Tod zu Fall.

Von Anbeginn der Zeit war’s so gewollt,
Bist Du, dem, der dein Sohn und Herr ist, Los,
Empfängst, der dich empfing, bist Alma Mater,

des Schöpfers Schöpfer, Mutter deinem Vater,
hast Licht im Dunkel und eng eingerollt
geborgen ruht das All in deinem Schoß.



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Annunciation

Salvation to all that will is nigh,
That All, which always is All everywhere,
Which cannot sin, and yet all sins must bear,
Which cannot die, yet cannot choose but die,

Loe, faithful Virgin, yields himself to lie
In prison, in thy womb; and though he there
Can take no sin, nor thou give, yet he'will wear
Taken from thence, flesh, which death's force may try.

Ere by the spheres time was created, thou
Wast in his mind, who is thy Son, and Brother,
Whom thou conceiv'st, conceiv'd; yea thou art now

Thy maker's maker, and thy Father's mother,
Thou hast light in dark; and shutst in little room,
Immensity cloistered in thy dear womb.


Verheißung

Wer die Erlösung sucht, dem wird sie auch gegeben,
das Eine, das Beginn und Sein und Werden fasst,
das ohne Schuld geschultert trägt der Sünden Last,
den Tod nicht kennt, doch seinen bittren Kelch wird heben
neigt , Jungfrau, sich zu dir, wird sich in dir ergeben,
gebunden sein in deinem Schoß als keuscher Gast,
dort keine Sünde finden, nur das Kleid der Hast,
das Fleisch, an dem der Tod sich messen wird im Leben.
Vor Anbeginn der Zeit warst du in seinem Geist,
im Sohn und Bruder, hast nun den in dir empfangen,
der dich gezeugt hat, dass man dich für immer heißt
nun Magna Mater, nun ist durch dich eingegangen,
das Licht ins Dunkel, trägst als Mensch, als Gottes Sproß,
die Unermesslichkeit im unberührten Schoß.
Hallo zaunkönig,

alle Achtung, ich habs nicht geschafft, das fünfhebig zu halten, so also wärs machbar gewesen. Die Texte werde ich mir im einzeln noch gründlich anschauen, aber eins vorweg:

Mariä Verkündigung ist das beste Gedicht in dem Kranz, für mich überragt es die anderen eindeutig, wobei ich das nicht abwertend für die anderen Texte meine.

Gruß

Sneaky