Sonett-Forum

Normale Version: 007 La gola e 'l somno et l'otïose piume
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
007

La gola e 'l sonno et l'otïose piume
ànno del mondo ogni vertú sbandita,
ond'è dal corso suo quasi smarrita
nostra natura vinta dal costume;
et è sí spento ogni benigno lume
del ciel, per cui s'informa humana vita,
che per cosa mirabile s'addita
chi vòl far d'Elicona nascer fiume.
Qual vaghezza di lauro, qual di mirto?
Povera et nuda vai philosophia,
dice la turba al vil guadagno intesa.
Pochi compagni avrai per l'altra via:
tanto ti prego piú, gentile spirto,
non lassar la magnanima tua impresa.
Übersetzung von Karl Förster
1784 – 1841



VII.

Schlaf, träge Pfühl und schwelgerisch Gewöhnen
Haben die Tugend von der Welt genommen;
Drum ist von ihrem Lauf wie abgekommen
Unsre Natur, besiegt durch lang Verwöhnen.

Des Himmels holde Lichter, die scherschönen
Und bilden unser Leben, sind verglommen,
Daß wie ein Wunder es wird aufgenommen,
Will Sangesstrom vom Helikon ertönen.

„Nach Myrten und nach Lorbeer welches Ringen!
Arm mußt und nackt, Philosophie, du schreiten!“
Ruft’s Volk, ersehn auf niedere Gewinne.

Nicht viele werden dorthin dich begleiten;
So mehr muß, edler Geist, ich in dich dringen,
Nicht abzustehn vom mutigen Beginne.


.