Sonett-Forum

Normale Version: Das erste Lied
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Ein Jahr ist’s, seit das erste Lied erklungen,
Ein Jahr, daß eine Thrän’ es reich mir lohnte.
O Lust, die nun in meinem Herzen wohnte,
Seit deine Hand die meine fest umschlungen!

Von sanftem Fühlen ward mein Herz bezwungen.
Und da in dir das Zarte gern ich schonte;
Die rauhen Worte weicher ich betonte,
Daß sie verletztend nimmer dich durchdrungen.

Und so ist es seit dieser Zeit noch immer;
In deiner Näh’ umweht mich stiller Friede,
Und dringt mir in die Brust wie Frührothschimmer.

Denn liegt der große Raum von einem Jahre
Auch trennend zwischen diesem kleinen Liede,
So bleibt Erinn’rung doch, die ewigklare!