Zum 80. Geburtstage
13. Mai 1872
Die Zeit, die niemals rastet auf dem Fluge
Mit ihren leisen, ewig jungen Schwingen,
Sie naht mit ihrem räthselvollen Buche,
Dir eine Gnade von dem Herrn zu bringen;
Der Finger Gottes hat in achtzig Ringen
Geschrieben es mit buntem Farbenzuge;
Die Zeit reicht Dir’s mit ihrem Segensspruche,
Den Kranz von sechzehn Lustren Dir zu schlingen.
Schlag auf das Buch! – und wie in einem Spiegel
Wirst Deines Lebens goldne Flur Du schauen,
Im Sonnenglanz die Triften und die Hügel;
Die Zeit still segnend heute Gottes Auen,
Zieht, achtzig Perlen pflückend, zu Dir hin,
Die kränzend Dich, die Blume Roms, umziehn.
Das 26. Regierungsjubiläum
16. Juni 1872
Noch auf dem sturmgepeitschten Zeitenmeere
Schwimmt in des Hasses Fluth Sankt Peters Schiff;
Es ringet dort an klippenreichem Riff
Im Geisterstrudel heiß um Sein und Ehre;
Sein Fährmann sitzt am Bug zu Wacht und Wehre,
Sucht Richtung sich im Evangelien-Brief,
Das Feuer lenkt mit einem Meistergriff
Der Greis, - den nie gebeugt des Kampfes Schwere;
Wie flehten zitternd wir um ihn zum Himmel,
Als sich gefüllt die sagenvollen Jahre, -
Und schon kränzt wieder eins die Silberhaare!
Fahr ruhig Schiff, trotz Sturm und Fluthgetümmel!
Denn Pius ist ein geistbeschirmter Schiffer,
Nur Gott weiß seiner Jahre volle Ziffer.
Das 27. Regierungs-Jubiläum
16. Juni 1873
Die Zeit, vom Hauche Gottes fortgetrieben,
Hat Vieles auf den Höh’n und Niederungen
Seit einem Jahre rücksichtslos verschlungen,
Doch Vater Pius ist uns noch geblieben;
Das ist’s, daß jubeln heute, die ihn lieben,
Daß allwärts ihm der Flammberg wird geschwungen,
Daß voll die Orgel rauscht mit allen Zungen,
Die hochbegeistert das Te Deum singen;
Sieh’, Vater! wie die Kinder dich umringen
Zum Glückwunsch aus den Reichen aller Zonen,
So segne, Glücklicher, die Millionen!
Gott aber, dem wir Preis und Ehre singen,
Daß einen neuen Kranz er dir gegeben,
Erhalt’ uns lange noch Dein theures Leben!
Das 28. Regierungsjubiläum
16. Juni 1874
So viel auch Kreuze finden sich auf Erden,
Am Throne golden, in der Hütte bleich,
Dem Deinen, Pius, kommt wohl keines gleich,
Wenn sie an Christi Kreuz gewogen werden;
Zwei Engel aber schweben als Gefährten
Zur Seite Dir, auf Gottes Fingerzeig
Zu lindern Deine Martern und Beschwerden,
Und Niemand ist wie Du an Tröstung reich;
Sie flechten Dir auf Deinen Dornenwegen
Rothweißen Rosenflor an’s Hirtenkreuz,
Es ist der Liebe und der Jahre Segen.
Dein Kreuz, von Liebe goldgefaßt bereits,
Fand heut den acht und zwanzigsten Demanten; -
Glückselig, wer, wie du, das Kreuz verstanden!
Das Jubiläum von 1875
Beim Sturm, der wieder fegt die Sidonspfade,
Gibt einer Pilgerin, die mühsam steigt
Und ob der schweren Wetter ängstlich schweigt,
Ihr Führer seinen Berggruß: „Jubilate“!
Auf Neu-Bethesda weist er hin zum Bade
Und in geheimnisvoller Schale zeigt
Er Labung ihr, auf daß die Steigensmatte
Nach muth’ger Fahrt ihr hohes Ziel erreicht;
Und nieder läßt sich gern in der Oase
Die Königsbraut und gürtet sich aufs Neue,
Nachdem die Kraft geschöpft aus heil’ger Vase;
Dann schaut sie jubelnd auf zur Himmelsbläue,
Und aufwärts geht’s mit sorgenreicher Stirne
Auf Sturmes Flügeln hin zum Himmelsfirne.
Das 29. Regierungs-Jubiläum
16. Juni 1875
Der Lenz, o Jubelgreis, kam wieder Dir,
In Edens Pracht Dein Gnadenjahr zu weben;
Noch lange darfst Du wohl den Segen geben,
Denn der des Frühlings waltet, sorgt auch hier;
Wohl wuchert auch mit fluchgeschaffner Gier
Der wilde Dornstrauch bei den goldnen Reben
Als Schattenstreif in Deinem lichten Leben;
Denn tragen mußt Du Deines Königs Zier;
Doch auch die Dornen blüh’n als Frühlingszeichen,
Und reichen ein Gewind von Rosenarten
Dir zu dem Jubelkranze ohnegleichen.
Wie Frühling webt’s und strebt’s in Deinem Garten,
Indessen tröstend lächelt Dir Walkyre; -
Halt’ doch die Fahne denn und jubilire!
Die Herz-Jesu-Weihe
16. Juni 1875
Der Hohepriester kniet im Vatikan
Als Sions greiser Wächter, tief bekümmert,
Das Herz voll Weh, das Auge thauumflimmert,
Und wieder klopft sein Jubelengel an;
Da sammelt sorglich er in seinen Kahn
All’ Menschenherz, ob’s jubelt oder wimmert,
Ob’s schattenstill verwelkt, ob’s blühend schimmert,
Und fährt getrost Sankt Peters Dom hinan;
Dort legt er all’ die gottberuf’nen Seelen,
Die ganze Welt dem Heiland zu vermählen,
Dem Herzen Jesu auf den Weihaltar;
Gott walt’ es, daß die Weihe Segen bringe,
Daß süßes Glockenspiel uns wieder klinge
Vom Gottesfrieden in das Jubeljahr!
Das 30. Regierungsjubiläum
16. Juni 1876
Heil, Pius, Dir! Laß Freudenthränen quellen
Zum Glück’, das heute blüht durch Deine Lande!
Beim Morgenstrahl, den Gott Dir heute sandte,
Sind Deine Blumen aufgeblüht und schwellen;
Daß Gott Dich schützt im Wirbelsturm der Wellen,
Daß er versüßt und lockert Deine Bande,
Legt er zum Troste Dir und Unterpfande
Den größten Jubelkranz in Deine Zellen;
Die Schlüssel trägst Du nun schon dreißig Jahre,
Ein Lustrum kränzet Dich von Jubiläen,
Und Lorbeer blüht durch Deine Silberhaare;
Du wirst mir Deinen klaren Seherblicken
Die Welt noch lange schrecken und entzücken,
Bis winkend Dir die ew’gen Palmen wehen.
Der Gefangene im Vatikan
Papst Pius wäre dort zu Rom gefangen,
Und sein Palast das finstre Burgverlies,
Wo man ihm nichts als eine Kette ließ,
Und wo der Hunger furche seine Wangen?
Wer hätte denn genietet ihm die Spangen?
Wer führt das Scepter, das ihn ketten ließ
Und ihm das freie Hirtenwort verwies?
So zischen höhnend gleißnerische Schlangen;
Und doch! – Es ist gebannt im Vatikan
Und kann nicht schalten wie ein freier Mann,
Der als Souverain die reinste krone hätte!
Was es nun ist, ob Schonung oder Pflicht,
Daß er verborgen lebt, ich weiß es nicht;
Doch fesselt sicher ihn dort eine Kette.
Kreuz vom Kreuze
Ja, - Kreuz vom Kreuze – so muß Pius heißen!
Noch jung trug er das Kreuz der Kranken schon,
Freiwillig dann das Kreuz mit seinen Waisen
Und ehrenvoll das Kreuz der Mission;
Ein Kreuz ist ihm die Revolution,
Ein Kreuz das Heidenthum moderner Weisen,
Ein Kreuz der Irrthum in den Glaubenskreisen,
Ein Kreuz sein haßumwölkter Königsthron;
So trägt er vier und achtzig Jahre fast
Ein Martyrer, das Heldenherz voll Wunden,
Bergan partikelweis die Kreuzeslast.
Vom Golgatha, wo er das Kreuz gefunden,
Wird ihn der Weg nach Tabors Hütten führen;
Auch er wird nur im Kreuze triumphieren.
Der Vater der Armen
Im Jammerthal, wo Noth und Hungerspein
Tiefdunkle Leidensbrunnen hat gegraben,
Die bittre Thränen nur im Schoose haben,
Steht auch ein Engel mit Johanniswein;
Bei Pius geht er täglich aus und ein;
Hat Pius nichts, so kommen milde Gaben,
Und hat er was, so will er Alle laben,
Ein Jeder soll sein Gast und Erbe sein;
Geldmünze nennt ein Pius niemals sein,
Selbst seine Petiosen sind nur Sachen,
Die huldvoll er verschenkt an Groß und Klein;
Drum geht das Beten auch in allen Sprachen,
Daß Gott ihn dort in’s Buch des Lebens schriebe,
Weil er ein Engel ist der Nächstenliebe.
Der Mann des Gebetes
An jenes Waldes labsalfrischer Quelle,
Dem lauten Ocean der menschen fern,
Im Tannendunkel der ersehnte Stern,
Wo Friede blüht am Born der Thränenfälle;
Da läßt sich an des Heiligthumes Schwelle
Tagtäglich Pius nieder vor dem Herrn,
Da schaut er sich im Spiegelgrund der Welle,
Da rastet glücklich er, da ruht er gern;
Da haucht er in die Wasser seinen Schmerz,
Da frischt er tauchend sein gequältes Herz,
Da blickt er aus der Tiefe himmelwärts;
Des Himmels heil’ge Sängerschaaren lauschen,
Wenn seine Lippen leise Laute tauschen;
Dann wird es still; - er hört den Urquell rauschen.
Der Weltapostel
Auch Pius wurde für die ganze Welt
Das Evangelium des Herrn zu lehren
Und Christi Reich und Kronenschatz zu mehren,
Gleich Petrus zum Apostel auserwählt;
Und wie die Saat, den Weinberg er bestellt,
Und wie er strebt, die Völker zu bekehren
Und fleht und segnet, Glück und Heil zu nähren,
Das haben dreißig Jahre uns erzählt;
Sein Hirtenstab durchkreuzt die ganze Welt,
Und jede Trift, wo ziehen seine Hirten,
Prangt frühlingsschön mit Veilchen, Rosen, Myrten;
Auch ihm hat jener Pfingstgeist sich vermählt,
Und seine Botschaft zeuget allerwegen
Von laut bewundertem Apostelsegen.
Der Fels
Es ragt ein Fels auf unerforschtem Grund
Voll Majestät und zauberischer Pracht
In’s Zeitenmeer hinaus bei Tag und Nacht,
Der Petersfels, getauft von Jesu Mund;
Wie Fluth auf Fluth auch schäumt aus finsterm Schacht
Und ihn umtost in festgeschloss’nem Bund
Und ihn erfaßt in wilder Wellenschlacht,
Hinweg zu fegen ihn vom Erdenrund:
Stets wird am Felsen sie, wo Pius waltet,
Zu eitlem Gischt und leerem Schaum gestaltet,
Der Felsen jedoch ruht und feiert Frieden.
Der Fels, der jedem Sturme Trotz kann bieten,
Wird, bis die große Weltfluth bricht herein,
Der Tugend Hort, des Glaubens Feste sein.
Der Schiffer
Das Schifflein Petri zieht im Zeitenmeere
Fürbaß, ob es dort strudelt oder eist,
Durch seine Segel rauscht der Gottesgeist,
Das Steuer führt der Papst mit Zucht und Lehre;
Ob Klippen droh’n, ob Sturm im Wogenheere,
Ob es Charfreitags-Finsternis umkreist,
Ob Wetterstrahl in seine Masten reißt:
Der Steuermann setzt tapfer sich zur Wehre;
Das Auge frischet ihm die Sternenhut,
Den Arm der Zauberquell voll Martyrblut,
Das Herz des Altars ew’ge Frühlingswonne;
Nach einem Sturm’ scheint immer wieder Sonne;
Und führt, segnend manches Grab der Neider,
Papst Pius jenes Wunderschifflein weiter.
Der Gönner der Kunst und Wissenschaft
Was Großes schafft und pfleget auf der Welt
Der Menschengeist in ruhelosem Ringen,
Was er auf stiller Forschung heil’gen Schwingen
Vom Schacht der Tiefe hoch ans Licht gestellt,
Die Frucht, die von dem Baum des Wissens fällt,
Den Kranz, den uns die schönen Künste schlingen,
Die Klänge, die seit Davids Harfe klingen,
Und was der sänger in den Saiten hält,
Was Gutes, Schönes blühen will und prangen,
Am Dichterfirn bis zu des Künstlers Wegen:
All Dem gibt Pius seinen Hirtensegen;
seit uns das Licht im Osten aufgegangen,
Thront Kunst und Wissenschaft ja in den Hallen,
Wo Gottes Braut und auch ihr Führer wallen.
Der Fischer
Der Kahn, an dem die Angel Petris hing,
Liegt immer rüstig noch am Weltmeerstrande,
Doch ist’s nun Pius, der ihn löst vom Lande,
Drum trägt sein Finger auch den Fischerring;
Dieselbe Angel, womit Petrus fing,
Dasselbe Netz, das er so glücklich spannte,
Denselben Segen führt der Kahngewandte,
Da er das Erbgut Petri voll empfing;
Es trieft, seit er die Geistersee befahren
Und rastlos zog das Netz der Liebe an,
Von Segen sichtlich doch sein Fischerkahn;
Und schwankt sein Fahrzeug auf dem zorn’gen Meer
Mitunter auch in Nöthen und Gefahren,
So kommt’s von einem Sturm doch niemals leer.
Der Gärtner
An einem Baume reift die Heilsgeschichte:
Das Paradies mit seinem Gnadenbronnen
Und seinem gottentstrahlten Lebenslichte
Ist einst durch Frevel an dem Baum zerronnen;
Doch hat uns wieder die verscherzten Früchte,
Bislang von jener Schlange Gift umsponnen,
Die machte einst den Edenstraum zu nichte,
Der Kreuzbaum dort auf Golgatha gewonnen;
Vom Frühling, der zu Bethel aufgegangen,
Sinnbildlich strahlend aus der Weihnachtsfichte,
Darf längst die Frucht am Baum der Kirche prangen;
Den Neunten Pius aber hat sich Gott bestellt,
Daß er des Baumes Wort und Pflege hält,
Tagtäglich sammelnd ein die Edelfrüchte.
Der Völkerlehrer
In dem Vermächtniß Christi an Sankt Peter
Stand jener Stuhl, um den drei Jahre lang
Gesammelt er die Kinder, Mütter, Väter,
Bis daß sein letzes wort am Kreuz verklang;
Sankt Petrus hielt dann als sein Stellvertreter
Von diesem Lehrstuhl aus den Menschenfang;
Der Uhr des Herzens gab er Himmelsräder
Und richtete des irrthums falschen gang.
Um diesen Stuhl, von ew’gen Geisterflügeln,
Getragen einst nach Romas Siebenhügeln,
Hat seitdem sich geschaart die Christenheit;
Vor Millionen Hörern und Verehrern
Hält Pius Christi Predigt dort zur Zeit
Als Jüngster von den großen Völkerlehrern.
Der Himmelspförtner
Die Frucht des segens hast du oft geschaut,
Du kennst die Segenskraft der Patriarchen,
Du schätzest hoch die Gnade des Monarchen,
Und weißt, daß Vatersegen Häuser baut;
Des Segens Born und Vollkraft jedoch thaut
Von Petri Hand; wenn Alles liegt im Argen,
Selbst wenn die Stunde zieht, dich einzusargen,
Und dir vor deinem ew’gen Richter graut:
Wird dich der Papst durch seine Priester grüßen,
Wird in das zage Herz dir Labung gießen
Und pförtnernd dir das Himmelsthor erschließen;
Suchst du das Paradies mit seinem Frieden,
Was können Alle, die dich lieben, bieten?
Die Himmelsschlüssel sind nur ihm beschieden.
Der heilige Vater
Zu all’ den hehren, inhaltreichen Titeln,
Die würdevoll der Papst zu führen pflegt,
Ließ sich die Zeit aus ihrem Schoose schütteln
den Stern, den er als „heil’ger Vater“ trägt;
Dies süße Wort ist’s, das am Meisten wägt;
Das Himmlische den Menschen zu vermitteln,
Ob sie in Purpur wandeln oder kitteln,
Ist diesem Vater in die Hand gelegt;
Wie sind gesegnet, glücklich wir und reich,
Daß Pius wir zum „heil’gen Vater“ haben
Und uns an seinem Tische geistig laben!
So flammet denn, ihr Millionen Herzen
Und leuchtet ihm, den Himmelssternen gleich,
In seiner Nacht als Trost- und Dankeskerzen!
Der Statthalter Christi
Die Stadt, den hohen Sitz der Gottesbraut,
Die ihre Linien durch’s Weltall zog,
Hat schaffend Meister Pius fortgebaut,
Erweiternd sie und enger einend doch;
Das Pfund, das ihm der Herrgott anvertraut,
Und das die Waage der Geschichte wog,
Hat er wohl angelegt, es rühmend laut,
Da ja sein Wort zu allen Völkern flog;
Die Herde, die vom Hern er übernommen,
Hat wachsam er beschützet vor dem Feinde
Und sie in Treu geweidet, ihr zum Frommen;
Nie sah die Welt ihn eine Pflicht verletzen;
Und so wird in der himmlischen Gemeinde
Gott den Statthalter über Vieles setzen.
Das Papstgebet
Es geht ein alter Spruch: „Die Noth lehrt beten“!
Und seitdem Pius kämpfet mit der Noth,
Ist auch das Papstgebet ein täglich Brot
Bei Reich und Arm, in Dörfern und in Städten;
Die Priester heben, zum Altar getreten,
Für ihn die Arme hoch beim Morgenroth,
Rings kniet das Volk in tiefstem Schmerz vor Gott,
Und Alle fleh’n um Lösung seiner Ketten;
Schau’ an die Bergesbrünnlein, wie sie quellen,
Hör’ auf die Waldesvöglein, wie sie singen,
So steigt in Fülle auf das Fleh’n und Ringen;
Es ziehn in frommer Harmonie die Wellen
Bewegter Herzen thränend auf zum Herrn,
Daß er der Nacht entsende einen Stern.
Der Peterspfennig
Der weltbewegende Magnet – das Geld -,
Der gleißend schön die Herzen an sich zieht
und fest gebannt in seinem Zauber hält,
Daß man von Himmelsfunken nichts mehr sieht,
Auch er ward einst von Christus auserwählt,
Daß er am Throne, wo der Himmel blüht,
Sobald die Liebe weihend auf ihn fällt,
Als ein Rubin in edens Farben glüht;
So glänzt der Peterspfennig, hoch geweiht
Von edler Pietät und Kindesliebe,
Schon hier als Edelstein der Christenheit;
Schutzengel tragen ihn hinauf zum Throne
Und flechten, daß sein Lichtbild ewig bliebe,
Ihn dort in’s Himmelsgold der Gotteskrone.
Die Jubiläen
Vom Hirtenstab des Neunten Pius wehen,
Siegkündend in der Geisterschlacht der Zeit,
Schon jetzt in reicher Fülle die Trophäen,
Begeisternd jedes Herz der Christenheit;
Es ist der Gnadenkranz von Jubiläen,
Den Christus seinem Stellvertreter beut;
Ihm hat, was selbst dem Petrus nicht geschehen,
Das Jubeljahr schon fünfmal sich erneut;
Und neunmal hat des Jubiläums frische Quellen
Mit seinen Schüsseln Pius aufgeschlossen,
Und Labung ist der Seelenwelt erflossen;
O möchte fürder ihn sein Jubelengel führen,
Bis Friedenssterne ihm das Aug’ erhellen,
Hienieden glücklich noch zu triumphieren!