Sonett-Forum

Normale Version: Sängers Lohn
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Kommt über dich der Geist mit mächt’gem Rauschen.
Entzündet deine Seele sich zum Tone:
Du, Sänger, singest, wie der Vogel, ohne
Zu forschen, wer dem Liede werde lauschen.

Du hoffst nur, die du meinest, zu berauschen,
Begehrst nur ihrer Liebe Stolz zum Lohne,
Und reicht die Mitwelt dir die Lorbeerkrone,
Willst du mit Myrt’ und Rose sie vertauschen.

Doch sie dafür, je näher dir, je blinder,
Vergilt’s mit häuslichem Verdruß und Hader:
Derweil du schreibst, versäumst du Weib und Kinder.

Und achselzuckend fragen die Genossen:
Ob je gemünztes Gold aus deiner Ader
In deiner Wirtschaft Kasse sei geflossen.