Sonett-Forum

Normale Version: Nach langem Durste glücklich
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Des Maienregens sanfte Perlengüsse
So weich, so still erquicklich niederfallen,
Daß Wonne zittert aus den Kelchen allen,
Ihr tiefer Dank einathmet seine Küsse.

Die Gartensteige wandeln sich in Flüsse,
Drin Licht sich spiegelt, schwere Tropfen schallen
Als hörest Du der Erde Pulsschlag wallen,
Dem andachtsvoll Dein Herz verstummen müsse.

Und Durst und Sehnsucht öffnen ihre Poren
Und Rösleins Blick in feuchtem Glanz sich neiget
Vor meinen Augen, weithin traumverloren.

Dies Bild mein Weib mir bräutlich lächelnd zeiget,
Aus ihrem Herzen, das mir Gott erkoren,
Der Regenduft beglückter Thränen steiget.