Sonett-Forum

Normale Version: Hölle und Fegefeuer
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Erschrecken muß ich, wenn ich's mir bekenne,
Wie wenig Furcht vom Fegfeu'r auf mich dringet.
"Ach, seufz' ich oft, wenn's dahin nur gelinget!"
Als sei es süß, wenn dort die Seele brenne.

Und doch, wer wagt's, daß er die Qual benenne,
Die Geist und Herz dort Flammen gleich umringet
Und lodernd sich ins Innerste verschlinget,
Damit das Gold von aller Schuld sich trenne!

O Gott, verzeih den Mangel reiner Liebe,
Daß ich so wenig deinen Himmel achte,
Und trotzend fast nach deinen Strafen trachte!

Gerechter Gott! ach, keine Furcht wohl bliebe,
Wenn nicht der Schrecken schreckenvollste Lehre,
Wenn nicht die Hölle mehr, die ew'ge wäre!