Sonett-Forum

Normale Version: Mariä Himmelfahrt
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"Wo ist mein Kind? mein Sohn?"- So sprach die Reine,
Die ew'ge Jungfrau, als mit Mutterblicken
Sie eintrat in des Himmels Glanzentzücken,
Wie Morgenroth zum ersten Dämmerscheine.

Und rings verneigt die strahlende Gemeine
Der Heil'gen sich, und wagt kaum aufzublicken,
Zeigt stumm empor zu höherem Beglücken
Die Unbefleckte, Auserwählte, Eine.

Und immer höher durch die sel'gen Schaaren,
Und immer weiter durch die Pracht und Ehre,
Von Höh zu Höh, durch aller Engel Chöre,

Wo Cherubim anbetend sich verhüllen,
Hinauf, hinauf! hoch, wo die himmel quillen,
Fand sie den Sohn, den Sichtbar-Unsichtbaren.