Sonett-Forum

Normale Version: Der Traube Blut im blankgeschliffnen Glase,
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Der Traube Blut im blankgeschliffnen Glase,
Trink ich dein Wohl zu raschen, wilden Zügen,
So trinkt der Heimath Wohl aus vollen Krügen
Der Pilger in des Wüsenmeers Oase.

Wär’s Nektar selbst im funkelnden Topase,
Nicht könnt’ er mich minutenlang betrügen,
Nur du allein, du könntest mir genügen,
Wenn ich dich küssend wild in Liebe rase.

Zu Boden schleudr’ ich die gefüllte Schaale,
Daß sie zertrümmert blinkt in tausend Scherben,
Doch aus dem Glase spricht’s mit feuchtem Strahle:

„Was läßt dich, Thor, so grausam mich verderben,
Wähnst du, aus leichtzerschelltem Trinkpokale
Ließ sich der Liebe Rosenkelch erwerben?“