Sonett-Forum

Normale Version: Die schönste Perle
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Wer Perlen fischet aus des Meeres Gründen,
Muß kühn hinab sich in die Tiefe lassen,
Vor grausem Schreck nicht zittern noch erblassen,
Und nicht vor gähnend aufgethanen Schlünden.

So, wer die schönste Perle will ergründen,
Darf nicht die Zeit mit leerem Tand verprassen,
Den Muth beschwing er, eitle Lust zu hassen,
Und für das Höchste soll er sich entzünden.

Wenn dann ihm glänzt der edle Schatz entgegen,
Soll er ihn fassen mit den Händen beiden,
Und in des Herzens Schrein verwahrend legen.

Er hat genug, hat er die eine funden,
Die eine Perle, still sich dran zu weiden
In Lieb und Leid bis zu den letzten Stunden.