Sonett-Forum

Normale Version: Der Welt Lohn
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Undank, so heißt es, gibt die Welt zum Lohne,
Ob wird man auch des Besten sich bestreben,
So kanns erfahren Jeder noch im Leben,
Wie in der Hütte, so auf hohem Throne.

Erwarte nicht, daß man dich stets belohne
Mit lautem Lob, dein Werk hoch zu erheben;
Du sollst dich ihm mit stillem Ernst ergeben,
Auch wenn dein Haupt nicht schmückt der Ehren Krone.

Wohl ist es schön, wird man dein Thun bewundern,
Es preisen laut von den und jenen Seiten,
Doch soll das Gegentheil dich nicht verwundern.

Die Welt will schonungslos urtheilen, richten,
Bekritteln Alles, neidisch es bestreiten;
Auf ihren Dank sollst muthig du verzichten.