02.01.2014, 19:26
Nicht arm vor dich zu treten – so bescheiden
So reich vor deinem Blicke zu bestehn
Das wollten jene Jahre sich erflehn
In denen Sehnsucht vorgab dich zu meiden
Muß ich tagtäglich herrlicher dich sehn –
Mich soll Entfernung um so schöner kleiden
Ins Wort der Liebe darf ich als in seiden-
Und goldene Gewandung übergehn
Doch Schönheit kennt Genüge – nicht die Lust
Die ich an dir mit tausend Fibern nehme
Lied quillt und Träne aus derselben Brust
Die ihrer Fülle sich als Mangel schäme
Und schließt das Lied – die Fülle der Sonette
Befriediget kein Kranz und keine Kette.
So reich vor deinem Blicke zu bestehn
Das wollten jene Jahre sich erflehn
In denen Sehnsucht vorgab dich zu meiden
Muß ich tagtäglich herrlicher dich sehn –
Mich soll Entfernung um so schöner kleiden
Ins Wort der Liebe darf ich als in seiden-
Und goldene Gewandung übergehn
Doch Schönheit kennt Genüge – nicht die Lust
Die ich an dir mit tausend Fibern nehme
Lied quillt und Träne aus derselben Brust
Die ihrer Fülle sich als Mangel schäme
Und schließt das Lied – die Fülle der Sonette
Befriediget kein Kranz und keine Kette.