Sonett-Forum

Normale Version: Kater
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Kater



Wenn ich mich morgens an die Schale fasse,
worin das Ding unruhig hin und her gerollt –
du kalter Klumpen in der Knochentasse,
der gestern ausgelassen noch getollt

inmitten Frauenschweiß und Rauch, und seine Klasse
bewies, aus jeder Wendung noch Bonmots geholt -
nun sag mir, Klump, da ich dich fragen lasse:
Wird mit Gesundheit wieder mal Genie verzollt?

Der Nacken zieht, es sticht. Schon gut, du willst nicht sprechen.
Antwort kommt von den Nerven. Du bist leer,
du mahlst und mahlst. Der Magen soll’s erbrechen.

Genie, wo ist dein Bleiben? – Erst im Rausch
oder erst dort, wo ich mich selbst nicht mehr
verspür und, wahr zu sein, mich gegen Götter tausch?