Sonett-Forum

Normale Version: Alleswandlerin Zeit
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Ein jeglich Ding verändert seine Miene;
Die gleichen Züge werden fremd und kalt.
Der Laune Pinsel tränkt sich im Karmine
Und leiht Ersehntem nur die Wohlgestalt.

Die Rolle schließt, damit der Spieler schwinde,
Und jedes Herze schenkt sich sterbensarm.
Die Mutterbrust versiegt dem satten Kinde
Und Wonnetränen perlen frühem Harm.

Was ist der Mensch? Die Masche im Gewebe;
Der Not Gefäß, daraus Bedürfnis trinkt;
Die Frucht des Baumes und des Kelters Rebe;
Der Zukunft Brücke, die beschritten sinkt;

Ein Tag, der bald erlosch, der kurz besonnte,
Am Nebelhauche ferner Horizonte.